Es war schon fast Nacht, als ich in meine Deichstraße einbog. Nach 120 Kilometern (von Dömitz über Wulfsen nach Hamburg) und einem letzten Auftritt in Wulfsen war ich zwar irgendwie müde, aber eigentlich auch überhaupt nicht. Eher hellwach und überdreht. So schönes Wetter, sollte ich nicht noch weiterfahren? Was würde ich denn alles verpassen?

Aber der Leuchtstern an der Hauswand sagte gleichzeitig: es ist nicht mehr gar so lange bis Weihnachten. Also Winterquartier beziehen und die nächsten Etappen planen. Und aufschreiben, was ich erlebt habe, damit auch nichts verloren geht. Denn alles in meinem Koffer ist mir unendlich wichtig, jede Station, jede Begegnung, jede Reiseetappe. Ich will nichts davon vergessen.

Ich habe mich oft gefragt, ob es Zufall ist, bei wem ich lande. Oder ob jeder Gastgeber, jeder Auftritt mir etwas sagen möchte. Das sind ja letztendlich zwei verschiedene Weltsichten und am Ende glaube ich einfach, es bringt mir mehr auf den Sinn zu vertrauen. Dass alles einen Sinn hat, jede Begegnung eine Art Spiegelbild ist. Auf jeden Fall zu wertvoll, um vergessen oder nicht beachtet zu werden.

Also, es gibt genug zu tun in meiner Winterpause. Eigentlich geht die Reise weiter, der einzige Unterschied ist, dass ich nicht mehr so viel auf dem Rad sitze und mehr Klamotten zur Auswahl habe.

Apropos Klamotten – ich habe große Pläne:

1. Ausmisten: weg mit all dem Krempel, den ich überhaupt nicht brauche!
2. Hallig nachholen: wollte ich unbedingt hin, klappt jetzt auch im Winter, Langeneß, ich komme!
3. Von meinen Erlebnissen erzählen: Wer Interesse an einem Vortrag hat, gerne auch mit literarischer Untermalung, einfach melden.
4. Im Fernsehen erzählen: am 28.11. in der NDR-Talkshow um 22:00 Uhr.
5. Am Buch schreiben: Das erste Kapitel steht schon ( :
6. Das Bühnenprogramm inszenieren. Premiere: am 11. Mai im Literaturhaus Hamburg.
7. Die nächsten Etappen planen: Das neue Programm wird abendfüllend und auch für größere Bühnen spielbar, Theater und Veranstalter können sich bei Interesse gerne melden.

Das sind also meine sieben großen Vorhaben. Und nun bleibt mir nur noch eines – mich zu bedanken:

Bei meinen Unterstützern, Lesern, Reisegefährten.
Bei meinen Gastgebern und meinem Publikum.
Bei meinem Partner, meiner Familie und meinen Freunden.

Halbzeit. Ohne euch alle hätte ich vor dem Startschuss schon aufgegeben. Danke!

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